Das neue BeWEGEn!-Heft ist da!
Themen: Allgemein, Projekte/ #wir bewegen, Weiterbildung/ BeWEGEn!
Wir, der VGS Köln e.V., bieten Ihnen zum Schuljahr 2019/2020 das 5. Mal eine interessante und abwechslungsreiche Fortbildungsreihe an: Von Zirkuspädagogik über Impact-Techniken bis zum Thema Kinderschutz ist alles dabei.
Ergänzt werden die Fortbildungen durch vielfältige Angebote für die Schulen vor Ort. Sie können pädagogische Arbeitstage, Angebote zum Teambuilding, Prozessbegleitung oder Projekte zum sozialen Lernen bei uns buchen.
Besonders ans Herz legen möchten wir Ihnen unser Fortbildungsformat der #teamimpulse. Hierbei werden von Ihnen ausgewählte Inhalte an einem individuell vereinbarten Termin in Ihrer Einrichtung praxisbezogen und kompakt vorgestellt. Enthalten sind – neben Klassikern wie „Fordernde Elterngespräche“ oder Fortbildungen zum Sozialen Lernen – auch Angebote zur „(Kinder-)Partizipation“ sowie „Schwierige Gesprächsführung mit Kindern“.
Die freizeitpädagogischen Angebote des VGS Köln e.V. stellen ein besonderes Highlight dar. So können Sie mit uns und unserem Sportmobil auf #klasse fahrt gehen und Ihre Klassenfahrt zum unvergesslichen Erlebnis machen. Unsere Ferienangebote #walderlebnis und #applaus erleben (neu im Programm!) lassen Ihre Kinder Wald– und Zirkusluft schnuppern und schaffen ein außergewöhnliches Ferienabenteuer.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen und Stöbern.
Auch für Rückmeldungen und Fragen: Sprechen Sie uns gerne an!
Ihre Ansprechperson
Hannah Mattar
Telefon 0221 888 253 33
Fax 0221 888 253 99
eMail bewegen@vgs-koeln.de
#wir bewegen bei den Erdmännchen
Themen: GGS Ehrenfeld, Projekte/ #wir bewegen, Soziales Lernen
Wie wollen wir miteinander leben? Und was braucht es dazu? Was wünschen die Kinder sich vom Miteinander? Mit diesen Fragen starteten wir gemeinsam mit der Erdmännchenklasse das Projekt #wir bewegen. Die Förderung der sozial-emotionalen Entwicklung jedes einzelnen Kindes auf der einen und das Zusammen-wachsen der Klasse als Gruppe auf der anderen Seite ist dabei die zentrale Idee des Projektes.
Zu Beginn des Projektes haben wir partizipativ und mit Hilfe von bewegungsorientierten Übungen mit den Kindern und Erwachsenen der Gruppe das Schwerpunktthema unserer Projektstunden festgelegt. Dabei kam heraus, dass ein fairer Umgang und ein positives Miteinander das Hauptanliegen der Kinder sind. Deutlich wurde, dass viele dabei noch Schwierigkeiten haben, ihre eigenen Gefühle differenziert zu erkennen, auszudrücken und somit die Gefühle der anderen wahrzunehmen und entsprechend zu handeln.
Deshalb haben wir als eine Schwerpunktmethode die Gefühlsdinos in der Klasse eingeführt, welche einen kindgerechten Themeneinstieg bieten. In verschiedenen Übungen konnte außerdem erprobt werden, das eigene Gefühl besser wahrzunehmen, entsprechend zu handeln und im nächsten Schritt auch verstärkt auf die Gefühle der anderen zu achten. Die Methoden wurden für die Erprobungsphase von der Klasse übernommen, sodass die Kinder die Gefühlsdinos täglich nutzen konnten.
Weiter ging es verstärkt darum, dass jedes Kind lernt, Verantwortung für sich und sein Handeln zu übernehmen, sich beispielsweise selbst zu regulieren. Durch verschiedene Methoden und Spiele, welche zum Transfer während der Erprobungsphase auch in den Alltag übernommen wurden, konnten wir so an der Impulskontrolle jedes Kindes arbeiten. Das Thema der Selbstregulation bezog sich aber auch auf den Umgang mit schwierigen Gefühlen, sodass wir beispielsweise an Fragen wie „Was machst du, wenn du merkst, dass du wütend bist? Was kann dir helfen?“ oder „Wie kannst du handeln, wenn du siehst, dass jemand anders wütend oder traurig wird?“ zur Förderung der Empathie arbeiten konnten.
Dabei waren schon während der aktiven Projektphase Veränderungen in der Gruppe spürbar, welche die Klasse in der Abschlussstunde zum Projektende auch selbst reflektieren konnte: „Ich habe gelernt nicht immer sofort wütend zu sein und Streit anders zu lösen“, „Ich weiß jetzt, dass man sich kontrollieren kann, wenn man will“, „Ich kann Spiele spielen ohne Angst zu haben“ oder „Ich weiß jetzt, dass man sich nicht so fühlen muss, wie der andere sich gerade fühlt“.
Fazit:
Wir gehen insgesamt sehr zufrieden aus dem Projekt und freuen uns, dass die Kinder der Erdmännchenklasse an ihren eigenen Themen arbeiten konnten. Durch den Alltagsbezug, passende Übungen dazu und die damit verdeutlichte Relevanz für sie selber, konnten nachhaltige Veränderungen in der Klasse erwirkt und das positive Miteinander in der Gruppe gefördert werden.
Nun schon im vierten Jahr!
Themen: GGS Neubrück, Projekte/ #wir bewegen, Soziales Lernen
#gekonnt streiten mit der Friedenstreppe
Wer kennt das nicht: Immer da, wo viele Menschen auf engem Raum aufeinander treffen, entstehen häufig Konflikte, die eskalieren können. Kinder lieben es, miteinander zu spielen und zu toben. Dabei kann es auch immer mal wieder zu Streitigkeiten und unfairem Verhalten anderen gegenüber kommen. Wie können Konflikte im Klassenverband eigenverantwortlich gelöst und eine altersgerechte Konfliktlösekultur erarbeitet und etabliert werden?
Das Projekt VGS#gekonnt streiten beschäftigt sich mit einer intensiveren Wahrnehmung der eigenen Gefühlen, einem angemessenen Umgang mit schwierigen Gefühlen wie Wut, der Entwicklung von Empathie und verfolgt damit das Ziel, Kinder zum eigenverantwortlichen Lösen von Konflikten zu befähigen. Hierzu wird die Friedenstreppe mit dem Ziel der selbstständigen Anwendung durch die Kinder eingeführt und durch abwechslungsreiche bewegte Spiele und Übungen zu den Themen Gefühle, Grenzüberschreitungen, Giraffen- und Wolfssprache, Zuhören und Empathie ergänzt.
Die Kinder der Affen- und Löwenklasse der GGS Europaring haben im Winter 2018/2019 in sechs Doppelstunden zusammen mit der Schulsozialarbeiterin der katholischen Jugendagentur und einem #wir bewegen Coach des VGS die Friedenstreppe zur Konfliktklärung erarbeitet und angewendet.
Zum Ende jeder Stunde gab es die große „Team-Challenge“, mit dem Ziel, das Wir-Gefühl der Klasse zu stärken und die Kommunikation und Lösungsfindung zu verbessern. In einer Reflexionsrunde wurde von den Kindern Interessantes, Gelerntes und in den Alltag Übertragbares benannt. Abgeschlossen wurde jede Einheit mit dem Ritual „123 – Streit vorbei!“.
In einer großen #gekonnt streiten Schnitzeljagd konnten die Kinder der Affen- und Löwenklasse nach einigen Wochen Pause vom Projekt zeigen, welche Inhalte bei ihnen hängen geblieben sind. So wurden gute Strategien im Umgang mit Wut aufgezählt, Gefühle anhand von Mimik benannt, durch aktives Zuhören Sachen erkannt und bunte Giraffen passend zu der Giraffensprache auf den Schulhof gemalt. Die Schnitzeljagd war ein großer Erfolg und zeigte, dass die Kinder sich nachhaltig an die Inhalte des Projekts erinnern und diese auch benennen und umsetzen können.
Fazit
Das Projekt hat allen Beteiligten viel Spaß bereitet und wurde besonders durch die teilnehmenden Kinder gut angenommen. Ein durchweg positives Feedback gab es in der abschließenden Reflexion und Projektevaluation von Lehrerkräften und pädagogischen (Fach-)Kräften. Die Friedenstreppe wurde fest im Alltag der Kinder (z.B. im Klassenrat) etabliert und beeinflusst so nachhaltig die Streitkultur und auch das Miteinander in der Klassen.
Jetzt auch in Merheim!
Themen: KGS Merheim, Projekte/ #wir bewegen, Schulsozialarbeit, Soziales Lernen
#gemeinschaft organisieren
Was wünscht ihr euch im Miteinander? Und welche Erwartungshaltung habt ihr gegenüber euren Mitschüler*innen? Mit diesen Fragen im Gepäck starteten wir im Januar 2019 das Pilotprojekt #gemeinschaft organisieren.
Das Pilotprojekt sollte eine (zusätzliche) Alternative zum Präventivprojekt #wirbewegen in Stufe 2 bzw. als Projekt zur Krisenintervention darstellen, das bei Bedarf in allen Jahrgängen durchgeführt werden kann.
Die zentrale Idee des Projektes ist es, gemeinsam mit allen Beteiligten Regeln für das Miteinander zu erarbeiten und durch die konsequente Umsetzung langfristig ein besseres Miteinander in der Klasse zu erreichen.
In der aktiven Projektphase wurde deutlich, dass es zwar nicht grundsätzlich ein Problem mit Regelverstößen gab, jedoch eine kleinere Gruppe von Kindern immer wieder in Konflikte und Streitigkeiten geriet. Die dadurch bedingte Häufung von Konflikten wirkte sich negativ auf das gesamte Klassenklima aus.
In der Anfangsphase des Projektes wurde beim Sammeln von „unfairem Verhalten“ in der Klasse deutlich, dass neben den Streitigkeiten und Konflikten zudem vor allem das Ausgrenzen von einzelnen Kindern ein Thema war. Ebenso war das Gemeinschaftsgefühl nicht so gut ausgeprägt, sodass es immer wieder zu Grüppchenbildung kam, wobei Kinder gezielt ausgeschlossen wurden. Die Kinder hatten zudem noch Schwierigkeiten, das eigene Bedürfnis, der Schnellste oder Beste zu sein, für das Gemeinschaftsgefühl und eine gemeinschaftliche Lösung zurückzustellen. Es wurden dann für die von den Kindern genannten Verhaltensweisen Regeln entwickelt:
- Ich verletzte niemanden! Auch nicht mit Worten oder Gesten. Kein Spaß auf Kosten anderer!
- Ich höre zu und lasse andere ausreden.
- Ich bringe mich selbst und andere nicht in Gefahr.
- Ich achte eigenes und fremdes Eigentum.
Diese wurden dann im nächsten Schritt festgelegt, mit den inhaltlichen Vorstellungen der Kinder gefüllt und durch einen gemeinsamen Zustimmungsprozess mit grünen und roten Filzlappen beschlossen.
Nach dem Erstellen der Regeln wurden diese durch Spiele erlebbar und erfahrbar gemacht. Dadurch blieben die Regeln den Kindern gut im Gedächtnis.
Anschließend wurde mittels Rollenspielen und weiteren Methoden das Thema Ausgrenzen erarbeitet und Handlungsalternativen für die Kinder entwickelt. Dadurch entstand eine „Schatztruhe gegen das Ausgrenzen“, die metaphorisch durch Gegenstände visualisiert und im Sinne der Nachhaltigkeit auch im Klassenraum durch ein Foto aufgegriffen wurde.
Damit wurde gleichzeitig die Erprobungsphase eingeleitet, in der die Lehr- und pädagogischen (Fach-)Kräfte aus dem Nachmittag im Sinne der Nachhaltigkeit für den Alltagstransfer und die Auseinandersetzung mit dem Thema verantwortlich sind. Dazu wurden die visualisierten Regeln in der Klasse aufgehängt. Außerdem wurden in Gesprächskreisen sowie im gesamten Alltag immer wieder thematische Impulse gesetzt.
Die Abschlussstunde wurde als komplette Kooperationseinheit geplant, um das Gemeinschaftsgefühl der Klasse zu stärken und die Arbeit im Team zu fördern. Dabei hatten die Kinder großen Spaß, es wurde jedoch deutlich, dass dies den Kindern auch weiterhin noch schwer fiel, sodass als Evaluationsstunde eine weitere Stunde zur Kooperation gestaltet wurde.
Im Sinne der Nachhaltigkeit führte die Klassenleitung weiterhin Kooperationsspiele durch und thematisierte die Regeln und „Schatztruhe gegen das Ausgrenzen“ im schulischen Alltag wie z.B. im Klassenrat.
Zu Beginn des Projekts wurden die Eltern durch Elternbriefe über das Projekt, die Regeln und das Miteinander informiert und zum Austausch eingeladen. Positiv waren auch die Rahmenbedingungen und die Kooperation mit der Schule, die dem Projekt sehr aufgeschlossen gegenüber stand.
Fazit:
Insgesamt lässt sich zusammenfassen, dass die intensive Arbeit mit der Gruppe zu einer für viele Kinder spürbaren Verbesserungen geführt hat. Durch die partizipative Regelfindung und konsequente Umsetzung dieser hat die Häufigkeit von destruktiven Streitsituationen stark abgenommen. Auch das Ausgrenzen hat aus Sicht der Kinder und pädagogischen Kräfte abgenommen. Im Sinne der Nachhaltigkeit wurde für einen Einzelfall nach dem No-blame-approach eine Unterstützungsgruppe installiert, sodass auch auf individueller Ebene das Bewusstsein und Verantwortungsgefühl für das Gegenüber gestärkt wurden.
#gemeinschaft organisieren
Themen: GGS Höhenberg, Projekte/ #wir bewegen
Was wünschen sich Kinder im Miteinander? Welche Erwartungshaltung haben sie gegenüber ihren Mitschüler*innen? Und was möchten Kinder an Unterstützung von Erwachsenen für ein besseres Miteinander bekommen? Mit diesen Fragen starteten wir in der Klasse 1c der GGS Weimarerstraße in Köln Höhenberg in das Projekt. Gemeinsam haben wir uns – „mit den ersten Antworten der Kinder im Gepäck‟ – auf den Weg gemacht zu einem zufriedeneren Miteinander. Dies sollte durch eine intensive spielerische sowie erlebnispädagogische Auseinandersetzung mit dem Thema Regeln gelingen. Spaß und Bewegung sollten allerdings auch nicht zu kurz kommen. In diesem Fall hatten wir als Besonderheit das große Glück, das Projekt über das gesamte zweite Schulhalbjahr anbieten zu können. Darüber hinaus bestand die Möglichkeit, Themen auch außerhalb der Gruppenstunden zu vertiefen und mit Wochenaufgaben weiter daran zu arbeiten. Dies ermöglichte eine aus unserer Sicht intensive und nachhaltige Auseinandersetzung mit dem Thema.
Schon bevor die Kinder überhaupt den Raum betreten durften, haben wir sie mit einem Ritual aus dem theaterpädagogischen Bereich auf das Projekt eingestimmt – der so genannte Konzentrationsschalter. Die Schauspieler*innen, hier in diesem Falle die Kinder, legten einen imaginären Schalter im Kopf um, bevor sie die Bühne/den Projektraum betreten. Mit diesem Schalter wird der Alltag ausgeschaltet und der Kopf für die Bühne/Stunde frei.
In der Anfangsphase war es unser Ziel, uns – gemeinsam mit den Kindern – ein erstes Bild von dem Miteinander in der Klasse zu machen und bei allen Beteiligten das Interesse für die Projektinhalte zu wecken. Aber auch die Abläufe und Strukturen, die für einen reibungslosen Ablauf einer Projektstunde nötig sind, wurden etabliert. Im Anschluss daran haben wir mit der Gruppe zu Wahrnehmungsthemen (z.B. Vertrauensübungen mit verbundenen Augen) gearbeitet. Ziel war es, sich selbst und andere besser wahrzunehmen und die eigenen Sinne zu schärfen. Viele Übungen (u.a. Clownszenen) kamen aus dem Bereich der Theaterpädagogik.
Danach folgte eine Phase der Regelerarbeitung und der praktischen Auseinandersetzung mit dem Thema. Folgender Einstiegsfragen haben wir uns dabei bedient: Wo begegnen euch Regeln im Alltag? Welche Erfahrungen mit dem Thema habt ihr bereits? Die Phase der konkreten Regelerarbeitung wurde durch die Ausgangsfrage ‚Welches Verhalten stört mich?‘ eingeleitet.
Nach dem partizipativen Teil des Regelprozesses schloss sich eine längere Phase an, in der wir mit den Kindern in den Dialog gegangen sind und uns mit jeder Regel einzeln intensiv auseinander gesetzt haben. Mit diesem Vorgehen wollten wir sicherstellen, dass bei den Kindern die nötige inhaltliche Klarheit im Umgang mit Regeln entsteht, um die zentrale Frage zu klären: Was bedeutet die Regel für mein Handeln? Was fällt eigentlich alles unter diese Regel? Was bedeutet diese konkret? Und: Wie kann ich Regelbrüche vermeiden?
Mit diesen und anderen Fragen setzten wir uns in unzähligen kurzen Gesprächs- und Reflexionsrunden auseinander und machten diese durch spielerische Methoden konkret erfahrbar.
Auf folgende Regeln haben sich die Kinder geeinigt:
- Ich bringe mich selbst und andere nicht in Gefahr.
- Ich höre zu und lasse andere ausreden.
- Ich achte eigenes und fremdes Eigentum.
- Ich verletze niemanden auch nicht mit Worten oder Gesten.
- Bei STOPP ist Stopp! Ich sage deutlich, wenn mir etwas zu viel wird.
Darüber hinaus haben wir am Klassenklima gearbeitet. Wir haben besprochen und reflektiert, wie wertschätzender Umgang funktioniert und haben durch Wochenaufgaben diesen Prozess unterstützt (z.B. mit der Methode ‚Mein*e heimliche*r Freund*in‘, bei der die Kinder sich gegenseitig heimlich eine Woche lang etwas Gutes tun).
Nach jeder Projektstunde wurde mit den Pädagog*innen vor Ort gemeinsam reflektiert. Diese Termine haben alle Beteiligten regelmäßig wahrgenommen. Hier wurde gemeinsam besprochen, wie die Situationen in den Projektstunden wahrgenommen wurden und wie es im Projekt praktisch weitergeht. Auch wurde hier vereinbart, in welcher Form die Teams aus Vor- und Nachmittag in der Erprobungsphase selbst aktiv werden, um das Projekt fortzusetzen.
In der Erprobungsphase wurde deutlich, dass es vom gemeinsamen Regelnaufstellen zu einem Miteinander nach diesen Regeln kein leichter Weg ist. Aus diesem Grund haben wir die Klasse in der Gruppenstunde am Freitagnachmittag im Offenen Ganztag weiter begleitet. Hier konnten sich die Kinder über ihre Erfahrungen im Umgang mit den neuen Regeln austauschen und mit Hilfe von spielerischen Kooperationsaufgaben (verschiedene Lauf- und Fangspiele wie z.B. Schlafendes Ungeheuer) in einem geschützten Setting üben.
In der anschließenden Evaluationsstunde haben wir die pädagogischen Fachkräfte und die Kinder gefragt, was durch das Projekt anders geworden ist. Aus Sicht der Kinder haben sich „Der Gruppenzusammenhalt“, „Weniger Streit“, „Schlagen“, „Fast kein Streit mehr“ und „Das Miteinander in der Gruppe“ verändert. Die Wahrnehmung der Kinder wird auch von den beteiligten Pädagog*innen geteilt. Sie stellten fest, dass es „mehr Zusammenhalt in der Gruppe“ gibt, die Kinder „besser aufeinander eingehen“ und dass „Klärungsprozesse untereinander“ jetzt häufiger stattfinden. Dennoch lässt sich die Frage der Nachhaltigkeit zu diesem Zeitpunkt nicht abschließend beantworten.
Positiv waren auch die Rahmenbedingungen in der Offenen Ganztagsschule in Höhenberg. Der für das Projekt genutzte Psychomotorik Raum war für das Projekt optimal. Leider war die angesetzte Zeit von einer Schulstunde pro Woche viel zu kurz. Empfehlenswert wäre mindestens eine Zeitstunde, besser noch eine Doppelstunde.
Fazit:
Das Projekt wurde von allen Beteiligten gut angenommen. In der abschließenden Reflexion und Projektevaluation äußerten sich alle Beteiligten positiv. Die Kinder berichteten, dass sich das Gruppenklima durch das Projekt verbessert hat und dass die Zahl der Konflikte reduziert wurde. Der bewegungsfreudige Ansatz, der durch theaterpädagogische Methoden ergänzt wurde, entsprach den Bedürfnissen der Kinder. Die im Vorfeld angestrebten Projektziele wurden, soweit mit unseren Methoden überprüfbar, erreicht.
Aktuelles Weiterbildungsprogramm 2017/18
Themen: Bewegung den GANZen TAG, Offene Ganztagsgrundschulen, Projekte/ #wir bewegen, Soziales Lernen, Weiterbildung/ BeWEGEn!
Mit Beginn des neuen Schuljahres startet das aktuelle Weiterbildungsprogramm des VGS Köln e.V. für das Schuljahr 201718.
In Kürze erscheint dazu das neue Programmheft. Neben den aktuellen Terminen erfahren Sie dort, aus welchen bewährten und neuen Weiterbildungs- und Projektangeboten Sie wählen können.
Dieses Jahr bieten wir zusätzlich zu neuen Themenfeldern, wie zum Beispiel Mediation, erstmalig familienfreundliche Fortbildungen innerhalb der Woche (vor Dienstbeginn) an.
Interessiert?
Das aktuelle Weiterbildungsprogramm finden sie hier
Oder …
Bitte schreiben Sie uns eine kurze eMail bewegen@vgs-koeln.de. Wir schicken Ihnen persönlich das aktuelle Programm dann direkt nach Erscheinen zu.
Das Projekt #gemeinschaft organisieren in Höhenberg
Themen: Bewegung den GANZen TAG, Offene Ganztagsgrundschulen, Projekte/ #wir bewegen, Soziales Lernen
Was wünschen sich Kinder im Miteinander? Welche Erwartungshaltung haben sie gegenüber ihren Mitschülern? Und was möchten Kinder an Unterstützung von Erwachsenen für ein besseres Miteinander bekommen? Mit diesen Fragen starteten wir in der Klasse 1c der GGS Weimarerstraße in Köln Höhenberg in das Projekt. Gemein-sam haben wir uns – „mit den ersten Antworten der Kinder im Gepäck‟ – auf den Weg gemacht zu einem zufriedeneren Miteinander. Dies sollte durch eine intensive spielerische sowie erlebnispädagogische Auseinander-setzung mit dem Thema Regeln gelingen. Spaß und Bewegung sollten allerdings auch nicht zu kurz kommen. In diesem Fall hatten wir als Besonderheit das große Glück, das Projekt über das gesamte zweite Schulhalbjahr anbieten zu können. Darüber hinaus bestand die Möglichkeit, Themen auch außerhalb der Gruppenstunden zu vertiefen und mit Wochenaufgaben weiter daran zu arbeiten. Dies ermöglichte eine aus unserer Sicht intensive und nachhaltige Auseinandersetzung mit dem Thema.
Schon bevor die Kinder überhaupt den Raum betreten durften, haben wir sie mit einem Kniff als Ritual aus dem theaterpädagogischen Bereich auf das Projekt eingestimmt – der so genannte Konzentrationsschalter. Die Schauspieler, hier in diesem Falle die Kinder, legten einen imaginären Schalter im Kopf um, bevor sie die Bühne/ den Projektraum betreten. Mit diesem Schalter wird der Alltag ausgeschaltet und der Kopf für die Bühne/ Stunde frei.
In der Anfangs Phase war es unser Ziel, uns – gemeinsam mit den Kindern – ein erstes Bild von dem Miteinander in der Klasse zu machen und bei allen Beteiligten das Interesse für die Projektinhalte zu wecken. Aber auch die Abläufe und Strukturen, die für einen reibungslosen Ablauf einer Projektstunde nötig sind, wurden etabliert. Im Anschluss daran haben wir mit der Gruppe zu Wahrnehmungsthemen wie z.B. Vertrauensübungen mit verbundenen Augen gearbeitet. Ziel war es, sich selbst und andere besser wahrzunehmen und die eigenen Sinne zu schärfen. Viele Übungen (u.a. Clownszenen) kamen aus dem Bereich Theaterpädagogik.
Danach folgte eine Phase der Regelerarbeitung und der praktischen Auseinandersetzung mit dem Thema. Folgender Einstiegsfragen haben wir uns dabei bedient: Wo begegnen euch Regeln im Alltag? Welche Erfahrungen mit dem Thema habt ihr bereits? Die Phase der konkreten Regelerarbeitung wurde durch die Ausgangsfrage Welches Mitschülerverhalten stört mich? eingeleitet.Nach dem partizipativen Teil des Regelprozesses schloss sich eine längere Phase an, wo wir mit den Kindern in den Dialog gegangen sind und uns mit jeder Regel einzeln inhaltlich intensiv auseinander gesetzt haben. Mit diesem Vorgehen wollten wir sicherstellen, dass bei den Kindern die nötige inhaltliche Klarheit im Umgang mit Regeln entsteht, um die zentrale Frage zu klären: Was bedeutet die Regel für mein Handeln? Was fällt eigentlich alles unter diese Regel? Was bedeutet diese konkret? Und: Wie kann ich Regelbrüche vermeiden?
Mit diesen und anderen Fragen setzten wir uns in unzähligen kurzen Gesprächs- und Reflexionsrunden auseinander und machten diese durch spielerische Methoden konkret erfahrbar.
Auf folgende Regeln haben sich die Kinder geeinigt:
- Ich bringe mich selbst und andere nicht in Gefahr.
- Ich höre zu und lasse andere ausreden.
- Ich achte eigenes und fremdes Eigentum.
- Ich verletze niemanden auch nicht mit Worten oder Gesten.
- Bei STOPP ist Stopp! Ich sage deutlich, wenn mir etwas zu viel wird.
Darüber hinaus haben wir parallel intensiv am Klassenklima gearbeitet. Wir haben besprochen und reflektiert, wie wertschätzender Umgang funktioniert und haben durch Wochenaufgaben, wie z.B. mit der Methode Mein heimlicher Freund (Jeder hat einen heimlichen Freund, dem er heimlich im Verborgenen eine Woche lang etwas Gutes tut) diesen Prozess unterstützt.
Nach jeder Projektstunde wurde mit den Pädagogen vor Ort gemeinsam reflektiert. Diese Termine haben alle Beteiligten regelmäßig wahrgenommen. Hier wurde gemeinsam besprochen, wie die Situationen in den Projekt-stunden wahrgenommen wurden und wie es im Projekt praktisch weitergeht. Auch wurde hier vereinbart, in welcher Form die Teams aus Vor- und Nachmittag in der Erprobungsphase selbst aktiv werden, um das Projekt fortzusetzen.
In der Erprobungsphase wurde deutlich, dass es von gemeinsam Regeln aufstellen zu einem Miteinander nach diesen Regeln kein leichter Weg ist. Aus diesem Grund haben wir die Klasse in der Gruppenstunde am Freitagnachmittag im Offenen Ganztag weiterhin begleitet. Hier konnten sich die Kinder über ihre Erfahrungen im Umgang mit den neuen Regeln austauschen und mit Hilfe von spielerischen Kooperationsaufgaben (verschiedene Lauf- und Fangspiele wie z.B. Schlafendes Ungeheuer) in einem geschützten Setting üben.
In der anschließenden Evaluationsstunde haben wir die pädagogischen Fachkräfte und die Kinder gefragt, was durch das Projekt anders geworden ist. Aus Sicht der Kinder haben sich „Der Gruppenzusammenhalt“, „Weniger Streit“, „Schlagen“, „Fast kein Streit mehr“ und „Das Miteinander in der Gruppe“ verändert. Die Wahrnehmung der Kinder wird auch von den beteiligten Pädagogen geteilt. Sie stellten fest, dass es „mehr Zusammen-halt in der Gruppe“ gibt, die Kinder „besser aufeinander eingehen“ und das „Klärungsprozesse untereinander“ jetzt häufiger stattfinden. Dennoch lässt sich die Frage der Nachhaltigkeit zu diesem Zeitpunkt nicht abschließend beantworten.
Positiv waren auch die Rahmenbedingungen in der Offenen Ganztagsschule in Höhenberg. Der für das Projekt genutzte Psychomotorik Raum war für das Projekt optimal. Leider war die angesetzte Zeit von einer Schulstunde pro Woche viel zu kurz. Empfehlenswert wäre mindestens eine Zeitstunde, besser noch eine Doppelstunde.
Fazit:
Das Projekt wurde von allen Beteiligten gut angenommen. In der abschließenden Reflexion und Projektevaluation äußerten sich alle Beteiligten positiv. Die Kinder berichteten, dass sich das Gruppenklima durch das Projekt gefühlt verbessert hat und dass die Zahl der Konflikte reduziert wurde. Der bewegungsfreudige Ansatz, der durch theaterpädagogische Methoden ergänzt wurde, entsprach den Bedürfnissen der Kinder. Die im Vorfeld angestrebten Projektziele wurden, soweit mit unseren Methoden überprüfbar, erreicht.
Fachtag Partizipation Essen
Themen: Offene Ganztagsgrundschulen, Projekte/ #wir bewegen, Soziales Lernen, Weiterbildung/ BeWEGEn!
Fachtag „Partizipation von Kindern und Jugendlichen in der Ganztagsschule“
Auf Einladung der Serviceagentur „Ganztägig Lernen“ hin präsentierte sich der VGS Köln e.V. auf dem Fachtag zum Thema „Partizipation von Kindern und Jugendlichen in der Ganztagsschule“ am 31.08.16 im Haus der Technik in Essen. Wir erhielten die Gelegenheit, auf dem Markt der Möglichkeiten mit einem Stand das Fachpublikum über unser Projekt VGS#gemeinschaft organisieren zu informieren. Ein besonderer Eyecatcher war unser partizipatives „Regelerarbeitungs-MITMACH-Angebot“, welches viele Besucher an unseren Stand lockte, zum Mitmachen anregte und für reichlich „Gesprächsstoff“ sorgte.
Den aktuellen Flyer zum Projekt und dem Weiterbildungsangebot finden Sie hier.
Pilotprojekt VGS#gemeinschaft organisieren
Themen: Allgemein, Offene Ganztagsgrundschulen, Projekte/ #wir bewegen, Soziales Lernen, Weiterbildung/ BeWEGEn!
Wie gehen wir miteinander um? Was ist uns im Zusammenleben mit anderen wichtig? Welche Regeln braucht eine Gemeinschaft, damit das Miteinander in der Gruppe gut gelingt? Mit diesen und anderen Fragestellungen setzen sich die Kinder der Klassen 4b (GGS) und 1a (KGS) der Schulen am Gotenring in Köln-Deutz im Pilotprojekt VGS#gemeinschaft organisieren auseinander. Zwei externe Coaches begleiten die Gruppen und die vor Ort tätigen Pädagogen aus Vor- und Nachmittag über mehrere Wochen in der Verzahnungsstunde und bringen Knowhow und Manpower in die Schule vor Ort.
Welche Idee steckt dahinter?
Intention des Projektes ist es, gemeinsam in der Gruppe Regeln für das Miteinander zu entwickeln und gleichzeitig spielerisch mehr Bewegung in den Schulalltag zu bringen. Dabei setzen wir auf Lernen durch Erfahren und mit allen Sinnen. Die aktive Beteiligung der Kinder bei der Erarbeitung der Regeln ist wesentlicher Teil des Konzeptes. Von dieser Vorgehensweise erhoffen wir uns, dass Kinder die Regeln, die sie selbst erarbeitet und gemeinsam beschlossen haben, besser annehmen und es zu mehr Regelakzeptanz in der Gruppe kommt. [mehr]